„Näh ihm doch einen Quilt“, sagte meine beste Freundin, als wir über mögliche Geburtstagsgeschenke für ihren Mann sprachen. Tja, was könnte ihm wohl gefallen? Die Stoffauswahl war nicht ernsthaft schwierig, die grandiosen Motive von Alexander Henry passen ganz wunderbar zu diesem Mann. Das Quiltmuster war auch schnell ausgesucht, denn der Stoff braucht Formen, die die Motive richtig gut in Szene setzen. Als Kombifarbe wollte ich zu Anfang eigentlich nur Rot. Leider oder gottlob hatte ich nicht genug vom Rot rund um die Motive, und nachbestellen konnte ich ihn auch nicht, weil ich gar nicht mehr wusste, wo ich den jemals her hatte. Ein anderes Rot schied auch aus, und so kam Schwarz ins Spiel. Die Farbe (oder Nichtfarbe) tut dem Muster sooo gut wie es Rot alleine niemals gekonnt hätte.



Nach vielen, vielen Stunden der Fleißarbeit kam endlich der Moment des ersten Auslegens. Wie wird wohl alles zusammenpassen? Geht das mit den motivlosen Flächen auf? Und was mache ich mit den fehlenden Dreiecken rundherum? Schwarz/Weiß geht ja bekanntlich immer, und in diesem Fall sorgen die Dreiecke für einen tollen Rahmen um die vielen Bilder, auf denen ja auch ordentlich was los ist.



Beim Zusammennähen der einzelnen Bahnen habe ich mich immer mal wieder kurz gefreut, wenn alle Linien so perfekt zusammenkommen, wie auf diesem Foto. Verstehen wahrscheinlich nur Nähnerds. Von hinten sieht man gut, wie viele Nähte da aufeinandertreffen und ihren Platz finden wollen.


Dass Buchstaben auf die Rückseite kommen, hatte ich mir schon im Verlauf des Nähprozesses überlegt. Die habe ich mal wieder mit Hilfe des wunderbaren Buches MOJI Patchwork angefertigt und dabei auch die letzten Fitzel dieser tollen Stoffe verbraucht, die man zum Teil leider nicht mehr kaufen kann.






Noch ein paar Anker dazu und einen großen Part mit Karos, die sich in der Familie, bei der der Quilt einziehen wird, äußerster Beliebtheit erfreuen. Damit kann ich auf keinen Fall etwas falsch machen. Hoffe ich.

Den Stoff für das Binding hatte ich für ein anderes Projekt gekauft, für das er sich dann letztendlich gar nicht eignete. Hier wollte er unbedingt mit von der Partie sein, denn das Blaugrün passt so haargenau dazu, wie ich es niemals hätte planen können. Bei dieser Decke habe ich mal ungefähr ausgerechnet, wie viele Stiche ich beim Handnähen auf der Rückseite gemacht habe. Es sind stolze 1600.


Eines fasziniert mich beim Patchworken und Quilten immer wieder aufs Neue: Wie sich im Laufe des Prozesses manche Dinge ergeben, andere erst entstehen, weil die erste Idee nicht klappt und hinterher alles so aussieht, als hätte es schon immer so sein wollen und sollen. Das hat sich dann auch beim Schreiben des Labels noch einmal gezeigt. Als ich nachgeschaut habe, wie das Patchworkmuster eigentlich heißt, das ich hier verwendet habe, schloss sich der Kreis wie durch Zauberhand. SET Sail von Jaybird Quilts heißt die Anleitung und könnte nicht besser zu meiner Stoffauswahl und der Aussage der fertigen Decke passen.



Sollte sie dem/den Beschenkten trotz allem nicht gefallen, kann sie sehr gerne hierbleiben, denn auf der Bank vor dem Haus macht sie sich ausnehmend gut ;-))
